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Ein essenzielles Prinzip für eine nachhaltige Zukunft

Holz Jahresringe
Joel & Jasmin Førestbird on Unsplash

In der Vergangenheit stieg in den Ländern der ersten Welt mit zunehmendem Wohlstand auch der Verbrauch an Energie und natürlichen Ressourcen wie Mineralien und Wasser sowie der Ausstoß an Treibhausgasen.

Das Effizienzprinzip

Dass steigender Wohlstand aber nicht immer mit einem steigendem Verbrauch einhergehen muss, zeigt z. B. die Entwicklung des „Verbrauchs“ von Arbeit. Gegenüber der Zeit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert hat sich unsere Arbeitseffizienz etwa verzwanzigfacht, d. h. aus einer Stunde Arbeit generieren wir heute zwanzig mal mehr Umsatz als damals. Gleichzeitig stiegen auch die Löhne, also der Wert der Arbeit. Der „Arbeitsverbrauch“ ist jedoch nicht gestiegen. Eher das Gegenteil ist der Fall, wir arbeiten heute im Schnitt viel weniger als zu Zeiten der industriellen Revolution (mehr als 14 Stunden pro Tag waren damals keine Ausnahme).

Jetzt muss es uns nur gelingen, das gleiche Prinzip auch auf den Energieverbrauch anzuwenden. Das würde bedeuten, dass sich unser Wohlstand weiter erhöhen kann, der Ressourcenverbrauch durch die steigende Energieeffizienz (und damit gleichzeitig steigenden Wert der Energie) aber konstant bleibt – oder sogar abnimmt [1].

Der Wert natürlicher Ressourcen

Die Voraussetzung dafür ist ein Paradigmenwechsel, so wie wir die Paradigmen des frühen industriellen Zeitalters (z. B. dass ein Unternehmen nur dann wirtschaftlich erfolgreich sein kann, wenn es seine Arbeiter maximal ausbeutet) abgelegt haben und damit den Weg für die Steigerung der Arbeitseffizienz frei gemacht haben. Die Steigerung der Energieeffizienz erfordert ein neues Paradigma, nämlich dass Energie und natürliche Ressourcen viel wertvoller sind, als wir uns heute vorstellen.

Das liegt daran, dass die Kosten, die die Umwelt z. B. beim Abbau von Kohle zu tragen hat, nicht mit eingepreist werden. Mit dem Preis auf CO2 geht die EU zwar schon in diese Richtung, die Debatte zeigt aber auch, dass es wahnsinnig schwierig ist, einen fairen Preis für solche ökologischen Kosten zu finden.

Wie viel Wert ist denn eine intakte Natur? Ich glaube, das lässt sich in Zahlen einfach nicht ausdrücken. Sicher ist nur, wer diesen Wert weiterhin nicht beachtet, der zahlt langfristig ein Vielfaches dessen durch dann auftretende Schäden. Dabei werden sämtliche Bereiche des Lebens betroffen sein: Ernteausfälle infolge überbelasteter Böden, aufwendige Maßnahmen zur Verhinderung von Überflutungen durch einen steigenden Meeresspiegel, Waldsterben infolge eines gestörten natürlichen Gleichgewichts … Zahlreiche Studien zu dem Thema kommen zu dem Schluss, dass Investitionen in Umwelt, Energieeffizienz und Klimaschutz sich langfristig auszahlen. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung z. B. errechnet für Deutschland bei jährlichen Investitionen von 31 Milliarden Euro in den Klimaschutz etwa 36 Milliarden Euro Einsparungen, ein Nettonutzen von 5 Milliarden Euro. Und je früher damit begonnen wird, desto größer ist dieser Nutzen [2].

Und was heißt das jetzt konkret für mich?

Dieses Prinzip ist natürlich erst einmal vor allem für die Politik und für Unternehmen wichtig. Aber auch für jeden einzelnen von uns ist es auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit wichtig, den Wert natürlicher Ressourcen im Sinn zu haben, wenn man konventionelle Produkte und nachhaltigen Alternativen vergleicht, z. B. beim Ökostrom.

der nächste Schritt: Umstellung auf Ökostrom ‒ investieren in eine nachhaltige Zukunft

Quellen

[1] Bundeszentrale für politische Bildung: „Was tun? Für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit. Antworten von Ernst Ulrich von Weizsäcker.“ http://www.bpb.de/mediathek/242841/was-tun-fuer-eine-nachhaltige-zukunft-der-menschheit

[2] Bundeszentrale für politische Bildung: „Kosten des Klimawandels.“ http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/klimawandel/38487/kosten-des-klimawandels

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