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Zum Warmwerden

Tipps für den nachhaltigen Konsum Teil II

Die Regel der drei Rs im Alltag

Im Englischen gibt es die Regel der drei Rs: 1. Reduce, 2. Reuse, 3. Recycle – zu deutsch: 1. Reduzieren, 2. Wiederverwenden, 3. Recyceln. Das, was wir im Moment mit dem größten Teil unserer Waren an ihrem Lebensende machen – entsorgen (was für ein Wort! ent-sorgen…) und „thermisch verwerten“, sprich verbrennen – ist eigentlich gar keine Alternative. Wobei das Verbrennen und daraus Energie gewinnen immer noch besser ist, als wenn der Abfall in der Natur landet. In einer wirklich nachhaltigen Wirtschaft darf es aber eigentlich gar keinen Abfall mehr geben, weil alles wieder in den Kreislauf zurück geführt wird, Stichwort Recycling.

Eine solche Kreislaufwirtschaft zu etablieren ist Aufgabe der Politik und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sie sich wirklich durchgesetzt hat. Doch was können wir in der Zwischenzeit tun? Wir kümmern uns um die ersten beiden Rs – die eigentlich noch viel effektiver sind! Die erste Regel heißt Reduzieren, denn das nachhaltigste Produkt ist jenes, das nie hergestellt werden muss und keine Ressourcen verbraucht. Die zweite Regel lautet Wiederverwenden. Was früher selbstverständlich war und durch unsere konsumorientierte Wirtschaft verdrängt wurde, wird heute wieder modern. Second-Hand-Läden, Online-Tauschbörsen und Repair-Angebote erleben einen Aufschwung.

Second Hand ist wieder in!

Bei Ebay-Kleinanzeigen kaufe ich gerne Dinge wie kleine Möbelstücke und Küchenutensilien. Was mir an dem Konzept gefällt, ist der persönliche Aspekt, weil man die Ware in der Regel selbst abholt oder vorbei bringt. Da erlebt man dann auch schon mal kleine nette Überraschungen, wir es mir einmal passiert ist: „Eigentlich wollte ich ja 15€ für den Beistelltisch, aber ich gebe ihn Ihnen für 10€ – ich war auch mal jung und weiß, wie es ist, mit wenig Geld auszukommen!“

Die drei Leben eines Kleidungsstückes

Kleidungsstücke trage ich so lange wie möglich. Was man nicht mehr in der Öffentlichkeit tragen möchte (wie mein altes Kinder-T-Shirt, das mir jetzt zum ersten Mal richtig passt), taugt immer noch als gemütliches Wochenend-Outfit für Zuhause. Löcher lassen sich mit Flicken zum Aufbügeln (kein Nähen erforderlich!) einfach selbst reparieren. So habe ich das Leben von ein paar Hosen noch etwas verlängert, die beim Fahrradfahren durch das Scheuern am Sattel an einer ungünstigen Stelle ein Loch bekommen hatten. Wenn die Sachen dann irgendwann wirklich nicht mehr tragbar sind, kann man sie immer noch zerschneiden und als Lappen verwenden (oder natürlich etwas kreatives daraus basteln – wer Lust dazu hat, findet im Internet haufenweise Anleitungen).

Langlebige Elektronik

Auch Elektronik lässt sich meistens länger nutzen als man denkt. Wenn der Laptop langsam geworden ist, hilft ein Backup (das sollte man sowieso regelmäßig machen) und das Gerät auf den Werkszustand zurück zu setzen. Eine entsprechende Funktion hat eigentlich jedes Gerät, die genaue Vorgehensweise unterscheidet sich jedoch von Hersteller zu Hersteller. Den Laptop, auf dem ich gerade diesen Text tippe, habe ich von meiner Schwester geerbt, komplett bereinigt und Linux drauf installiert (letzteres ist natürlich nicht zwingend erforderlich). Jetzt läuft er schon wieder ein paar Jahre zuverlässig. Ansonsten gibt es auch auf der Internetseite refurbed.de Second-Hand-Smartphones, -Laptops, -Tablets usw. – komplett überholt und mit Garantie.

Bei den Smartphones setzen Anbieter wie Shiftphone und Fairphone auf modulare Konzepte, wo Einzelteile wie der Akku oder die Kamera einzeln ausgetauscht werden können, ohne dass man gleich ein ganz neues Gerät kaufen muss. Auch das verlängert das Leben dieser Geräte deutlich (und spart Geld!). Ich besitze mein Fairphone nun seit x Jahren, in dieser Zeit musste das Display einmal ausgetauscht werden, was aber problemlos geklappt hat.

Für Elektronik, von den genannten Kleingeräten bis zu Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Kühlschränken gibt es in fast jeder Stadt auch lokale Second-Hand-Anbieter. Bei so einem habe ich meine Waschmaschine gekauft. Aber keinen Wäschetrockner – die Wäsche trocknet an der Luft, hier kommt wieder das erste R ins Spiel.

… und vieles mehr

Auch Bücher kaufe ich gerne gebraucht, die können sich zum Glück nicht verbrauchen; es sei denn, sie verlieren irgendwann ihre Seiten. Auf Webseiten wie medimops.de (oder natürlich auf dem Flohmarkt!) findet man manchmal echte Schnäppchen!

Die Liste ließe sich womöglich fast endlos fortsetzen, aber ich glaube, ihr habt einen ganz guten Eindruck davon bekommen, was mir wichtig ist beim „nachhaltigen Konsumieren“. Ich hoffe, für den einen oder die andere waren ein paar interessante Ideen dabei. Und wie immer: Wenn ihr selbst noch Anregungen habt, immer her damit, schreibt dazu einfach einen Kommentar unter diesen Beitrag! Auch ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen, denn es macht Spaß, etwas Neues auszuprobieren.

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