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Tipps für den nachhaltigen Konsum Teil I

mein Lebensmittelvorrat – eigenes Foto

Mittlerweile sind in meinem Blog schon einige Artikel zu den verschiedensten Themen zusammengekommen ‒ von der CO2-Bilanz des Internets, über Gedanken zum Thema Freiheit, zu COVID-19, zum Untergang der Welt, bis hin zu Mythen wie Allein können wir die Welt doch eh nicht retten. In der Reihe „Tipps für den nachhaltigen Konsum“ möchte ich euch ein paar praktische Tipps mitgeben, wie wir all diese Gedanken in die Tat umsetzen und in den Alltag integrieren können. Im Gegensatz zu den meisten anderen Artikeln in der Kategorie Aktiv werden fasse ich hier mehrere Kleinigkeiten zusammen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Stattdessen möchte ich mehr aus meiner eigenen Erfahrungen mit Nachhaltigkeit im Alltag berichten.

Natürlich ist diese Sammlung von Ideen in keiner Weise vollständig. Das eine oder andere setzt ihr vielleicht selbst schon um, oder habt auch noch eigene Ideen ‒ teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren. Ansonsten hoffe ich einfach, euch ein paar Anregungen, ein bisschen Inspiration mitgeben zu können.

Lebensmittel bewusst einkaufen

Beginnen wir mit dem wohl alltäglichsten Konsum, dem Einkaufen von Lebensmitteln. Hier achte ich besonders auf Bio-Qualität. Das ist zwar teurer, dafür kaufe ich (fast) keine Fertigprodukte, Fleisch und Milchprodukte. „Fast“ heißt, am Wochenende gönne ich mir dann ab und zu etwas, was ich sonst nicht kaufe. Auf Süßigkeiten (außer dunkler Schokolade!), Chips usw. verzichte ich mittlerweile vollständig. Das hat zwar eine Weile gedauert, doch dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass sehr vieles reine Gewöhnungssache ist. Heute sind mir viele Produkte viel zu süß oder zu salzig, da backe ich lieber mein eigenes Knäckebrot als Ersatz. All das spart wiederum Geld, aber man geht insgesamt bewusster mit den Lebensmitteln um.

Nicht fehlen dürfen bei jedem Einkauf die Einkaufsnetze für loses Gemüse und Obst (die gibt es mittlerweile auch in vielen Supermärkten selbst zu kaufen) und Jutebeutel. Diese sind viel stabiler als Plastiktüten, haben einen besseren Tragekomfort ‒ und sparen natürlich Plastikmüll. Außerdem kaufe ich gerne trockene Zutaten, die sich lange halten, in größeren Mengen (z.B. Haferflocken, Reis, Linsen, Bohnen). Auch das spart Verpackung ‒ und Geld. Soßen, Konserven etc. kaufe ich in der Regel im Glas. Wenn das Glas leer ist, lege ich es eine Weile in Wasser, damit sich das Etikett löst, spüle es dann aus und verwende es als Vorratsbehälter für alles Mögliche, von Müslizutaten über Reis und Linsen bis zu Gewürzen.

Seit einiger Zeit beziehe ich das meiste frische Gemüse und Obst von einem lokalen Biobauern, der die Ware in Kisten zu einer Abholstation (in diesem Fall: die Garage seiner Tante) nur eine Straße weiter liefert. Vielleicht gibt es ein ähnliches Angebot auch bei euch?

Eine weitere wichtige Angewohnheit im Supermarkt ist das Lesen der Inhaltsangaben geworden. Das ist oft sehr interessant, manchmal erschreckend. Und hat schon einige Male dazu geführt, dass ich etwas wieder ins Regal zurück gestellt habe (wieder Geld gespart!).

Lebensmittel bewusst zubereiten

Ich kann mir denken, wie einigen wieder der Verzicht missfällt, den ich bereits angedeutet habe. Dazu kann man eigentlich nichts neues sagen: Der Verzicht tut gut, er wirkt befreiend. Und man darf nicht vergessen, dass es hier um einen Prozess geht, und der darf ruhig etwas dauern. Schließlich ist man zu nichts gezwungen, sondern entscheidet sich freiwillig für weniger unnötigen Konsum.

Und man freut sich dann umso mehr auf etwas besonderes am Wochenende. Ich mache es in der Regel so, dass ich am Wochenende meistens gleich größere Mengen koche, damit es für die nächste Woche reicht und ich nach der Arbeit nicht noch lange in der Küche stehen muss. Eine eiserne Regel dabei ist, keine Reste wegzuschmeißen. Oft werden die Landwirte, der Lebensmitteleinzelhandel oder die Gastronomie angeprangert, weil sie noch genießbare Lebensmittel entsorgen. Doch die Wahrheit ist, dass der größte Teil der Verschwendung (ca. 39%) von privaten Haushalten ausgeht [1].

Wasser

Das vielleicht gesündeste, auf jeden Fall am strengsten kontrollierte, Lebensmittel in Deutschland ist das Leitungswasser ‒ ein echter Alleskönner! Ob gesprudelt, mit einem Spritzer Zitronensaft, als Tee oder Kaffee aufgegossen oder einfach pur. Getränke zu kaufen ist ‒ im wahrsten Sinne des Wortes ‒ überflüssig. (Natürlich spricht nichts dagegen, ab und zu eine Bionade oder eine Kiste Bier zu kaufen, zumal die Gläser ja wiederverwendet werden.)

Fazit

Zeit, das ist ein sehr wichtiges „Lebensmittel“. Damit meine ich einerseits, sich Zeit lassen beim Einkaufen. Nicht gleich alles kaufen, was günstig oder gut erscheint; lieber etwas Zeit vergehen lassen und nach einer Weile noch einmal überlegen. Und andererseits: Sich Zeit lassen beim Umstellen des eigenen Lebensstils. Eigentlich ist das sogar ein niemals endender Prozess.

im nächsten Teil: Kleidung, Elektronik und alles andere

Quellen

[1] Deutsche Umwelthilfe: „Lebensmittelverschwendung.“ https://www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/

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